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Chronik

Unsere Bibliothek feiert im Jahr 2025 ihren 100. Geburtstag.
Ihre Geschichte liegt uns am Herzen.

Gesellschaftsordnungen, Verwaltungsvorschriften, Entscheidungsträger kommen und gehen. Inhaltliche, strukturelle und personelle Dinge werden angepasst. Das prägt, verändert und hinterlässt Spuren. Die Cottbuser Bibliothek ist Volksbücherei, Staatliche Allgemeinbibliothek und öffentliche Bibliothek.

Nahezu unberührt von allen äußeren Einflüssen bleibt die „Bibliothek für ALLE". Die Türen öffnen sich für Menschen jeder Generation, unabhängig von Herkunft oder Bildungsstand. Sie werden von Mitarbeiter*innen erwartet, die mit Freude und Sachkenntnis Medienwünsche erfüllen, Fragen aller Art beantworten und einen Ort zum Wohlfühlen gestalten.

Wir haben uns für einen chronologischen Überblick entschieden, der mal knapp, mal ausführlicher ausfällt. Belegte Fakten fließen ebenso ein wie erinnerte, aufgeschnappte, vermutete Zusammenhänge oder Begebenheiten.

Viel Spaß beim Eintauchen in unsere Geschichte!

1846–1855: Eine verpasste Chance – die Vorgeschichte

Die Bibliothek in Zahlen

1846
8 gewerbliche Journale
4 Bücher, u.a.:
Eduard Duller: Die Geschichte des
Deutschen Volkes
Theodor Körner: Gedichte
1847
12 Zeitschriften
60 Büche
„mehrere Apparate für den
Gesangs- und Zeichenunterricht“

Chronik

1845   Er ist jung, voller Elan und von den volksbildnerischen Ideen des Pädagogen Adolph Diesterweg (1790–1866) zutiefst überzeugt. Nach Lehrtätigkeiten in Putbus, Brandenburg und Berlin zieht der Lehrer und Schriftsteller Heinrich Ludwig Bolze (1813–1888) nach Cottbus. Er tritt eine Stelle als Oberlehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium an. Doch das reicht ihm nicht.

1846   Bereits im Januar beginnt Heinrich Ludwig Bolze mit Vorträgen für „Handwerker und Freunde des Handwerksstandes“. Aus Gelehrsamkeit soll (Volks)Bildung werden.

Sein 1. Vortrag: „Über den Nutzen und Schaden des Maschinenwesens“

Außerdem möchte er eine „Jugend- und Volksbibliothek“ für die Stadt Cottbus schaffen. Da ist Heinrich Ludwig Bolze ein Trendsetter im besten Wortsinn - Volksbibliotheken entstehen in Deutschland erst seit den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts.

Cottbus hätte in Bibliotheksdingen ganz vorn mitmischen können!

Für die Stiftung der Bibliothek regt Heinrich Ludwig Bolze die Gründung eines Vereins an.

„Was sollen wir einen neuen Verein gründen? Wir sind Kottbuser Bürger und das ist uns Verein genug.“ Cottbuser Wochenblatt, Nummer 15 vom 12.04.1846

Heinrich Ludwig Bolze sucht sich Verbündete und baut trotzdem einen kleinen Bestand an Büchern und Zeitschriften auf. Sein Startkapital: private Mittel aus dem Eintrittskarten-Verkauf für seine Vorträge. Dazu kommen eingeworbene Geld- und Sachspenden. Den Schrank dafür stiften die Stadtverordneten.

Ort der „Bibliothek“: „Saal des Herrn Kriesche“ und später das Gasthaus „Zum goldenen Ring“, Markt Nr. 3 (später Markt 21) = heutiger Altmarkt

Ein Interesse für das Angebot ist vorhanden. Heinrich Ludwig Bolze sieht, dass viele Leser leer ausgehen müssen. Doch die Mittel für eine spürbare Bestandsvergrößerung reichen nicht aus.

50er Jahre des 19. Jahrhunderts

Heinrich Ludwig Bolze ist von der Bedeutung einer öffentlichen Bibliothek für eine gelingende volksbildnerische Arbeit überzeugt. In Cottbus muss er sich letztendlich mit einer klassischen Vereinsbibliothek für eine ausgewählte Nutzerschaft zufriedengeben.

Den Bürger*innen der Stadt bleibt für die kommenden Jahrzehnte der Weg in eine der kommerziellen Leihbüchereien sowie – bei Berechtigung - die Nutzung von Vereinsbibliotheken oder der gut ausgebauten Gymnasialbibliothek.

Quellen:

Cottbuser Wochenblatt, Nummer 2 vom 11.01.1846

Cottbuser Wochenblatt, Nummer 15 vom 12.04.1846

Cottbuser Wochenblatt, Nummer 12 vom 21.03.1847

Wikipedia

1925–1932: „Mit bescheidenen Mitteln Notwendiges schaffen“ – die Gründung

Die Bibliothek in Zahlen

1925
4034 Bände
29.991 Entleihungen
1606 Leser*innen

1932
13.625 Bände
77.576 Entleihungen
2763 Leser*innen

Leiter*innen

1925–1931: stellvertretender Gewerbeschuldirektor Gottfried Herzog (im Nebenamt)

Ab 1931: Elisabeth Klewe (erste eingestellte Bibliothekarin)

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1925   Endlich! Die Cottbuser*innen bekommen ihre eigene Stadtbücherei:

zentral gelegen in der Wallstraße 49 (heutige Friedrich-Ebert-Straße), Höhe Stadthalle, untergebracht in drei umgebauten Klassenzimmern der 1. Gemeindeschule für Knaben

„Mit bescheidenen Mitteln mußte auch hier versucht werden, Notwendiges zu schaffen.“ Lausitzer Landes-Zeitung, Nr. 234 vom 06.10.1925

Bestand: Bücher, Tageszeitungen, Kunstmappen

Anmeldung: beispielsweise die Gasrechnung oder Steuerkarte als Legitimation

1927   Die Räumlichkeiten reichen bereits jetzt nicht mehr aus.

„Man könnte das sicher, besonders mit heutigen Ansprüchen, als Provisorium bezeichnen. Uns ist das oft unangenehm zum Bewusstsein gekommen, daß sich alles praktisch in einem großen Raum abspielen mußte. […] Die Büchereiarbeit hat kaum darunter gelitten. Für den Leser war gesorgt – das schien uns damals das Wichtigste zu sein. Irmgard Maehnert (Diplombibliothekarin, arbeitete 1935 in der Stadtbücherei und von 1938 – 1943) in einem Brief an Ines Wolf vom 7.10.1995

Die Stadtbücherei Cottbus etabliert sich als ein Ort für jedermann.

„Wir finden Personen aus allen Ständen und Schichten der Einwohnerschaft unserer Stadt darin. Alte und junge. Auch so manches verhärmte Gesicht, aus dem die Not unserer Zeit spricht. Sie holen sich ein gutes Buch als Sorgenbrecher. Es führt sie auf Stunden in andere Welten, zu anderen Menschen.“ Cottbuser Anzeiger, 08.10.1930, Beilage zu Nr. 235)

1930   Anschluss an den auswärtigen Leihverkehr

1933–1945: Alltag zwischen politischer Kampfschrift und Unterhaltungslektüre

Die Bibliothek in Zahlen

1933
14011 Bände
78.321 Entleihungen
14011 ausgegebene Lesekarten
1942
16.550 Bände
60.000 Entleihungen (1938)
??? ausgegebene Lesekarten

Leiterin seit 1931: Elisabeth Klewe

Chronik

1933   Der erste Leiter der Stadtbücherei Gottfried Herzog (1865–1943) arbeitet nach seiner Pensionierung weiterhin ehrenamtlich in der Bibliothek. Mit dem Machtantritt der NSDAP „…war Herzog in der Bücherei nicht mehr erwünscht, da er seit 1911 Mitglied der Cottbuser Loge „Zum Brunnen in der Wüste“ war.“

Lausitzer Rundschau vom 21. Juni 2008

1934   Aussonderung tausender Bücher nach den „Richtlinien für Volksbüchereien“, Neuwerbungen und Umsortierung des Bestandes im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie.

Die „Woche des Deutschen Buches“ findet ab 1934 jährlich statt. In Cottbus beteiligen sich Buchhandel und Stadtbücherei gemeinsam daran. Die Bücherei präsentiert in einer Lesesaal-Ausstellung eine streng zensierte Buch-Auswahl.

1938   „Unbesehen hat man schon die Gewähr, daß minderwertiger Lesestoff hier ausgeschaltet ist, denn die Auswahl der für die Ausstellung ausersehenen Werke ist von der Reichsschrifttumsstelle im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda getroffen worden. Von der politischen Kampfschrift bis zum kunstgeschichtlichen Bilderwerk […] ist der Rahmen weit genug gesteckt…“

Aus: Das Buch – ein Kraftquell der Nation: Zur Woche des Buches in Cottbus. – In: Cottbuser Anzeiger, 22./23.10.1938, 3. Beilage zu Nummer. 248

Trotzdem geht der Bibliotheksalltag jenseits ideologischer Vereinnahmung weiter.

Dauer-Bestseller: „Vom Winde verweht“ von Margaret Mitchell

„Der weitaus größte Teil der Leser suchte Unterhaltungslektüre. Sie erwarteten von uns, daß wir wußten, was ihnen gefallen könnte. Es gab Leser, die alles Neue und Gute suchten. Verbreitet wurden Familienromane, Bauernromane, Frauenromane, Abenteuerromane gefragt. Dann Reiseberichte, Forschungsberichte, Biographien der unterhaltsamen Art. […] In Cottbus gab es damals eine paedagogische Hochschule, deren Studenten viel nach paedagogischen und psychologischen Büchern fragten. Eine uns besonders sympathische Lesergruppe suchte gute Literatur…“ Irmgard Maehnert (Diplombibliothekarin, arbeitete 1935 in der Stadtbücherei und von 1938 – 1943) in einem Brief an Ines Wolf vom 7.10.1995

Eröffnung einer Musikbücherei, geplant waren sogar Räumlichkeiten für gemeinsames Musizieren.

Eröffnung einer Jugendbücherei, separat in der 2. Gemeindeschule für Mädchen untergebracht.

1939 - 1945 

Die Kriegsjahre: Mit dem wenigen, nicht zum Kriegsdienst verpflichteten Personal wird die Öffnung der Bücherei - so gut es geht – aufrechterhalten.

Das Jahr 1945: Kein Jahr Null

Die Bibliothek in Zahlen

  • ein vernichteter Bibliotheksbestand und etwa 70.000 nicht gesichtete Bücher

Chronik

Am Ende des 2. Weltkrieges ist Cottbus eine Trümmerstadt mit zerstörter Infrastruktur, wenigen verbliebenen und zum Teil obdachlosen Einwohner*innen, sowjetischem Militär, Flüchtlingen.

Die 1. Gemeindeschule in der Wallstraße ist vollständig ausgebrannt. Die Bücherei-Bestände sind damit ebenfalls vernichtet.

Nicht alle!

Einige Wochen zuvor, am 26. Februar 1945, entleiht ein Soldat in der Stadtbücherei das Buch „Die neun Sinfonien Beethovens“ von Karl Nef. 47 Jahre später, im Oktober 1992, erhalten wir ein besonderes Päckchen…

„…Ich konnte es [das Buch] auf dem Rückzug nicht mehr zurückgeben. Es war mit meinen Büchern in vielen Erdteilen u. soll nun endlich dorthin zurück, wo es hingehört.“ Brief vom 22.10.1992 an unsere Bibliothek

Zehntausende Bücher sind in Cottbus zu Kriegsende „obdachlos“, ohne Besitzer*innen oder befinden sich in beschädigten Gebäuden.

Nach Dr. Karl Klaus Walther war es die Idee seines Vaters, mit diesen Büchern eine neue Stadtbücherei zu gründen. Bereits am 3. Mai, also noch vor dem offiziellen Ende des 2. Weltkrieges, sei der Buchhändler Max Walther mit seinem Anliegen zum damaligen Cottbuser stellvertretenden Oberbürgermeister Walter Wagner gegangen. Der sowjetische Stadtkommandant hätte dem Vorhaben zugestimmt. (Karl Klaus Walther: Nostradamus oder die Zeiten, die sich geändert haben, 2016. – S. 39 ff.)

In einer mühevollen und anstrengenden Rettungsaktion werden die Bücher mit einem Pferdefuhrwerk zusammengetragen und an mehrmals wechselnden Orten aufbewahrt.

Mit dabei: der Buchhändler Max Walther, Ilse Fischer, eine Bibliothekarin der zerstörten Stadtbücherei, und „einige Männer und Frauen, die meist aus Büroberufen stammten“. (Karl Klaus Walther, a.a.O., S. 40)

Quellen

Karl Klaus Walther: Nostradamus oder die Zeiten, die sich geändert haben. – Berlin, 2016

In den Lebenserinnerungen des wissenschaftlichen Bibliothekars und gebürtigen Cottbusers Karl Klaus Walther lernen Sie seinen Vater kennen und begegnen manch vertrauter „Ecke“ in unserer Heimatstadt. Ausleihbar!

Geschichte der Stadt Cottbus. – Cottbus, 1994

1946–1947: Neustart im Tuchgroßhandel

Die Bibliothek in Zahlen

1946
8000 Bände (+ 67.275 nicht gesichtete Bände)
15.480 Entleihungen
(X 1946 – III 1947)       
968 Leser*innen  
1947
11550 Bände (+ 39175 gesichtete Bände)
49.490 Entleihungen
(IV 1947 – III 1948)
2195 Leser*innen

Leiter*innen der Bibliothek: Max Walther, Paul Behnisch (politischer Leiter), Marianne Feustell (technische Leiterin)

Chronik

1946   Das neue Kapitel für eine Stadtbibliothek in Cottbus beginnt am vorerst letzten Aufbewahrungsort der geretteten Bücher.

Es ist der Cottbuser Firmensitz des Tuchgroßhandels „C.G. Jaeger“ in der Berliner Straße 13/14.

Der Inhaber der Firma Gerhard Jaeger flieht aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Bei seiner Ankunft in Cottbus findet er eine Bibliothek im Parterre-Geschoss seines Firmensitzes vor. Das freut ihn, gilt er doch in der Familie als „verhinderter Privatgelehrter“.

„Sein Hobby, das war Lesen, und das Andere war dann wohl das notwendige Geldverdienen.“ Claus Marcus: Predigt zur Beerdigung Gerhard Jaegers, 01.06.1989

Eine Begegnung der Bücherfreunde Max Walther und Gerhard Jaeger ist nicht belegt. Max Walthers „Bibliotheks-Karriere“ endet aufgrund von Meinungsdifferenzen bereits im Sommer 1946. Gerhard Jaeger verlässt Cottbus spätestens im Frühjahr 1949 unfreiwillig Richtung Westen.

01.03.: Die Bibliothek startet den Betrieb mit 8000 als ideologisch unbedenklich eingestuften Büchern.

Der Winter 1946/47 wird ein Kältewinter. Immer wieder gibt es Schließzeiten. „Home-Office“ wird praktiziert. Es fehlt an (fast) allem – außer am Engagement der Bibliotheksmitarbeiter*innen.

Die Katalogzettel werden aus den Kartonagen der Firma C.G. Jaeger geschnitten.

1947   Eine besondere Aufgabe der kommenden Monate: Katalogisierung der „Fürst-Pückler-Bücherei“ vor Ort im Branitzer Schloss und in der Bibliothek

Bestseller: Theodor Plivier: Stalingrad

Der bedeutende Antikriegsroman wird nur 6 Jahre später auf einer der staatlich angeordneten Aussonderungslisten stehen.

1948–1959 Von der Musterbibliothek zur „unsichtbaren Stadtbücherei“

Die Bibliothek in Zahlen

1948
16.061 Bände
39.881 Entleihungen
(IV’48-III’49)
2068 Leser*innen
1959 (Zahlen inklusive des wachsenden Stadtnetzes)
34.642 Bänd
105.219 Entleihungene
5191 Leser*innen

Leiter*innen der Bibliothek

Heidi Müller, Wilhelm Neumann, Ilse Fischer, Jutta Hahn, Melitta Zinke (ab 1957 verheiratete Vormbrock)

Chronik

1948   Aus Platzgründen Umzug in das Haus der ehemaligen „Neuen Loge“, Wilhelm-Külz-Straße 11

4 Räume stehen zur Verfügung. Theken-Ausleihe, Büchermagazin, Einrichtung eines Lesezimmers, Einstieg in den Leihverkehr, Zulassung als Ausbildungsbibliothek, Kontrollaufgaben gegenüber den zahlreichen privaten Leihbibliotheken bis zu deren Schließung 1958 sowie gegenüber Privat-Bibliotheken

Abschaffung der Leihgebühr

Mit einem Sonnenblumengemälde der Cottbuser Malerin Elisabeth Wolf an der Wand, eigens für die Bibliothek angefertigten Möbeln und Mitarbeiter*innen voller Elan ist die Bibliothek auf dem besten Weg, eine Musterbibliothek zu werden.

„Die Ursache liegt darin, daß die Volksbücherei bereits zu den am fortschrittlichsten arbeitenden Bücherein Brandenburgs zählt.“ Meldung für die russische Kreiskommandatur Cottbus, 11. Juli 1949

1952   Das Haus, in dem die Bibliothek so gut angekommen ist, wird dem Sender Cottbus von Radio DDR zugesprochen.

Der unfreiwillige Bibliotheks-Umzug in das ehemalige Offizierskasino auf dem Hinterhof der Karl-Liebknecht-Straße 109 bedrückt Mitarbeiter*innen und Bibliotheksnutzer*innen.

Das ganze Bibliotheksleben spielt sich in einem einzigen acht Meter hohen und 120 m² großen Saal ab.

1953   „Wir bekamen den Eindruck, als ob wir uns auf einem Boden befänden, wo die Möbel eines verstorbenen Onkels untergestellt sind. […] An der Ausleihe herrschte Betrieb. Die Wünsche von jung und alt wurden erfüllt. Die unsichtbare Stadtbücherei. - Lausitzer Rundschau, 23.06.1953

Unmöglich unter diesen Bedingungen modernen Trends zu folgen. Vor allem, eine zeitgemäße Freihandbibliothek einzurichten.

Die Mitarbeiter*innen gehen „in die Fläche“: Nach und nach werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten Stadtteilbibliotheken eröffnet, damals Zweigstellen oder Zweigbibliotheken genannt. In der Zweigstelle Cottbus-Ost (*1956) können Bibliotheksnutzer*innen endlich selbst am Regal nach den von ihnen gewünschten Dingen suchen.

Verwaltungsreform in der DDR: Die fünf Länder werden aufgelöst und 14 Bezirke gebildet. Die Cottbuser Bibliothek wandelt sich strukturell und inhaltlich. Sie wird zukünftig auch Aufgaben für Bibliotheken im Bezirk Cottbus übernehmen.

1952–1989 heißt unsere Bibliothek Stadt- und Bezirksbibliothek.

1960–1989: Keine neue Hauptbibliothek, trotzdem bewegt sich was…

Die Bibliothek in Zahlen

1960
38.150 Bände
96.960 Entleihungen
5391 Nutzer*innen
1989
397.477 Bände
603.459 Entleihungen
23.967 Nutzer*innen

Leiter*innen der Bibliothek:

1960–1973:  Melitta Vormbrock, Ida Knolle, Gerhard Schmude, Gerhard Böttcher

1973–1988: Jutta Hahn (1928–2016). Seit 1954 war sie am Aufbau des Bibliotheksnetzes im Bezirk Cottbus beteiligt.

1988–1989 (kommissarische Leitung):  Gertrud Weimer, Petra Otto

1989–April 1990: Reinhard Seidler

Chronik

1960   Die Bibliothek zieht zurück in das Gebäude Berliner Straße 13/14,

diesmal in das 1. Obergeschoss. Neben dem 165 m² großen Ausleihraum gibt es abgeschlossene Arbeitsräume und ein Magazin.

„Wenn auch völlig klar war, daß damit keine optimale Lösung gefunden worden war, war es doch eine wesentliche Verbesserung…“ Jutta Hahn: Chronik zur Entwicklung der Stadt- und Bezirksbibliothek, 1979 - [1987], Seite 2

Bis 1989 wird es mehrfach kleinere räumliche Erweiterungen und Renovierungsarbeiten geben.

1966   Literatur aus dem „kapitalistischen Ausland“ wird erworben. Dafür gibt es sogenannte Kontingentmittel.

1967  Stiller Widerstand der Mitarbeiterin Gertrud Weimer: Sie widersetzt sich einer zentralen Anweisung, bis 1945 erschienene Literatur aus dem Bestand zu entfernen. Entsprechende Titel löscht sie nur im Katalog. In Kisten verpackt überdauern etwa 5000 Bücher die Zeiten. Heute können knapp 4000 dieser Bücher auf Wunsch eingesehen werden.

1972   Die rechtlichen Grundlagen für den neuen Bibliothekstyp der DDR „Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek des Bezirkes…“ werden geschaffen. Der Anspruch ist hoch.

1974   Neu im Angebot: Schallplatten. Bald kommen Ton-Kassetten hinzu.

1975   Trotz der räumlichen Misere träumen die Mitarbeiter*innen vom neuen Bibliothekstyp „Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek“ für Cottbus. Ein Konzept wird erarbeitet. Weitere Überarbeitungen und neue Konzepte folgen 1978, 1986 – 1987.

Angemessene bauliche Lösungen werden erdacht, müssen ihr Dasein aber in Schreibtisch-Schubladen fristen. Geld für die inhaltliche Umsetzung ist vorhanden und wird ausgegeben.

Die gesamte DDR-Verlagsproduktion an „wissenschaftlicher und Fach-Literatur“ wird angekauft. Bis 1989. Zwei Drittel der erworbenen Bestände müssen bis zum Ende der DDR ungenutzt in Cottbuser Depots lagern.

Neue Bibliotheksbereiche entstehen: Territorialkunde (heute Regionalkunde), Musikbibliothek, Artothek.

1979   Aus Platzgründen startet die Artothek in der Zweigbibliothek Sandow mit dem Verleih von Kunstreproduktionen.

Der Vorschlag, das Haus in der Berliner Straße 13/14 vollständig der Bibliothek zu übergeben, verhallt ungehört.

1983   Eine weitere Notlösung: In einem baufälligen Haus in der Wernerstraße 61 werden sieben Räume für ein Außenmagazin angemietet. 13.000 Bücher und Zeitschriften sind unterzubringen. Beinahe täglich kann man ab 1984 Mitarbeiter*innen dabei beobachten, wie sie für die Nutzer*innen unterwegs sind – ein Rollwägelchen hinter sich herziehend.

Beginn der fotomechanischen Ausleihverbuchung (Fotoverbuchung)

1987 – 1988 Ein Bibliotheksneubau wird geplant.

„Zur Beruhigung mehr, weniger als glaubhaftes Vorhaben sollte ein neues Gebäude […] entstehen. […] Dieses Projekt für den Cottbuser Thälmannplatz blieb eine Fata Morgana. Es gab in diesem Bezirk bisher keinen, der Kraft seines Amtes eine Realisierung bewirkt hätte.“ Gerhard Fugmann: Eine Insel im Leseland?. - Lausitzer Rundschau, 29.11.1989

1988   Das städtische Bibliotheksnetz – inklusive attraktiver neu gebauter Objekte - ist dicht gesponnen. Es gibt 10 Zweigbibliotheken und 24 Ausleihstellen.

„Die Stagnation im letzten Jahrzehnt der DDR war vor allem in der Hauptbibliothek spürbar […] Die Arbeitsbedingungen waren aus heutiger Sicht besonders im Winter unzumutbar. Mehr als den Rat: „Zieht euch warm an!“ oder die heute sicherlich etwas zu persönlich anmutende Frage: „Hast du ein Unterhemd an?“ waren Jutta Hahn nicht möglich. Von städtischer Seite wie auch von Seiten der Partei*, die immer ein wichtiges Wort mitzureden hatte, erhielt die Frau an der Spitze einer Einrichtung mit über 50 Mitarbeitern kaum Unterstützung.“ Aus: Uta Jacob, Ursula Sinkewitz: „Und ich bin die Henne“: in memoriam Jutta Hahn (1928 – 2016), Website-Artikel. *Gemeint ist die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED).

1989   Die Mauer fällt am 9. November. Nur wenige Tage später „forderten die Menschen im Herbst des Aufbruchs sofort ein eigenes Bücherschloss. Wütend füllten die Berichterstatter Seite um Seite in ihren Blättern.“ Uta Jacob: Eine unendliche Geschichte – Märchen für Petra Otto zum 60. Geburtstag, 2012

Den Vorschlag gibt‘s dazu: „Das Gebäude in der Bahnhofstraße 52, derzeit durch die FDJ-Bezirksleitung genutzt, bietet für die Bücherei ideale Bedingungen.“

F. Richter: Ein Haus für die Bibliothek – Kühner Entschluss könnte viele Probleme lösen. - Der Morgen, 16.11.1989

1990–1992: Wir haben es einfach gemacht!

Die Bibliothek in Zahlen

1990
347.000 Medieneinheiten
383.428 Entleihungen
16.737 Nutzer*innen
1992
298.000 Medieneinheiten
330.736 Entleihungen
12.527 Nutzer*innen  

Leiter*innen der Bibliothek

1989–1990: Reinhard Seidler

seit 1990: Petra Otto

Chronik

Wir haben es einfach gemacht!

In diesem Satz stecken die kommenden Monate und Jahre. Die Mitarbeiter*innen erarbeiten sich ein Selbstbewusstsein, das – gepaart mit Tatendrang und Gestaltungsfreude – unmöglich Scheinendes möglich werden lässt. Das hilft, Rückschläge, Aussonderungsaktionen, Personalabbau und die schrittweise Schließung aller Stadtteilbibliotheken zu verkraften.

„Die öffentliche Bibliothek muss sein“

Die Mitarbeiter*innen zeigen schon früh, wohin die Reise für ihre Bibliothek gehen soll. Der Öffentlichkeit stellen sie ein lebendiges Haus zwischen Tradition und Moderne vor. Sie beschreiben einen Ort für Medien, Lesekultur und Information, der eine Breitenwirkung erreichen kann wie kaum eine andere Kultureinrichtung.

Ganze Seite im Amtsblatt, 4./5.07.1992

„Den Einzug des Computers in die Bibliothek nennt Petra Otto eine „revolutionäre“ Umstellung.“ Im Jahr 1991 war es soweit.

Lust am Lesen überlebte Regime. - Lausitzer Rundschau, 22.09.2005

1992 wird die Bibliothekssoftware „ALS = Automated Library System“ für die Bibliothek erworben. Zettelkataloge und fotomechanische Ausleihverbuchung sollen bald Geschichte sein.

Ilona Munack, ehemalige Bibliotheksmitarbeiterin, erinnert sich:

„Als wir in der Bibliothek nach der Wende die ersten Computer bekamen, musste ich mich darum kümmern. Ich galt als technisch begabt, weil ich öfter einen Schraubenzieher in der Hand hatte und gut mit dem Tonbandgerät umgehen konnte.“

Annett Igel-Allzeit: Der Computer ist auch nur ein Kleiderschrank. – Lausitzer Rundschau, 25.01.2014

Eine andere Gesellschaftsordnung bringt andere Medienwünsche mit sich:

NEUES

Der Buchmarkt ist nun zehnmal so groß wie in der DDR. Was bisher eine Mitarbeiterin schaffte, leisten nun 13 Bibliothekar*innen – den Medienerwerb.

Mehr aktuelle Fachliteratur wird gewünscht, vor allem zu Rechtsfragen, Management, Steuerproblemen. Mit Simmel, Konsalik & Co. zieht die Unterhaltungsliteratur vermehrt in die Regale ein. Die Reiseliteratur – wen wundert’s – gehört zu den Rennern…

Aktion „Bürger spenden Bücher für die deutsche Bibliothekspartnerschaft“:

Susanne Sticker aus dem oberbayrischen Ort Schondorf bringt mit einem Kleintransporter gesammelte Bücher persönlich nach Cottbus.

Die größte Schenkung dieser Zeit: 16.000 englischsprachige Bücher, Schallplatten, Kassetten der ehemaligen Merrell-Baracks-Truppenbibliothek Nürnberg. Zur Unterbringung wird das leerstehende 2. Obergeschoss zunächst nicht ganz legal besetzt und eine Fremdsprachenbibliothek eröffnet.

Neu im Angebot: Videos und Comics

VORHANDENES

Juni 1991: Hunderttausende Bücher aus ehemaligen DDR-Verlagen landen auf einer Leipziger Müllkippe und werden vom Bücherpastor Martin Weskott aus Katlenburg gerettet.

In unserem Haus gehen die Mitarbeiter*innen wesentlich sensibler mit diesem Thema um. Sie bewahren eine umfangreiche Sammlung von in der DDR erschienener Belletristik und Fachliteratur.

Unternehmen Haushaltswaage: Tausende Bücher werden trotzdem aus dem Bestand ausgesondert und zum Kilopreis von einer Mark verkauft. Das tut weh. Die erlebte Entdeckerfreude der Käufer*innen macht den Abschied leichter.

Die in den 60er Jahren vor der Vernichtung geretteten Bücher mit einem Erscheinungsjahr vor 1945 werden wieder in den Bestand aufgenommen.

Und die „Wende-Forderung“ nach einem neuen Haus für die Zentralbibliothek?

Februar 1990: Das Haus in der Bahnhofstraße 52 wird der Bibliothek zugesprochen. Baubeginn soll 1992 sein, Bauende 1995.

„…ein exklusives Bürgerinformations- und Kommunikationszentrum [soll] entstehen… Rund 20 Millionen DM wollen sich die Stadtväter diesen erfreulichen Luxus, als eine beispielgebende architektonische Meisterleistung gedacht, kosten lassen.“ Die Märkische. – Berlin 2(1991)36

Ende 1992: „Die Vision Bibliotheksrekonstruktion bleibt ein Traum, weil das Arbeitsamt angesichts überdimensionaler Verwaltungsverantwortung nicht ausziehen kann, bevor der Neubau am Thälmannplatz fertig ist…“ Der Märkische Bote, 14.01.1993

Das große Glück:

Für das Gebäude Berliner Straße 13/14 gibt es eine Rückübertragung an die Familie Jaeger. Das Haus soll verkauft werden. Die Stadt Cottbus wird mitbieten…

1993–2004: Das Haus erstrahlt in neuem Glanz

Die Bibliothek in Zahlen

1993
266.751 Medieneinheiten
330.736 Entleihungen (1992)
13.963 Nutzer*innen
2004
248.034 Medieneinheiten
688.651 Entleihungen
10.577 Nutzer*innen
186.284 Besucher*innen

Leiterin der Bibliothek

seit 1990: Petra Otto

Chronik

1993   26. Februar: Übertragung des Grundstücks Berliner Straße 13/14 inklusive des Gebäudes an die Stadtverwaltung Cottbus. Die alleinige Nutzerin ist die Bibliothek.

Das ist großartig. Endlich ist der „Es-gibt-Wichtigeres-Fluch“ gebannt.

Das Gesamtprojekt wird mit Mitteln aus dem Programm „Kultur in den neuen Bundesländern“, Modellstadtmitteln und Mitteln der Stadt Cottbus finanziert.

Alle stellen sich auf eine mehrjährige Bauphase bei laufendem Bibliotheksbetrieb ein. Bis 1998 werden neben der Planung die Außenhülle und die Technik saniert. Dazu gehört die Einrichtung eines beweglichen Kompaktmagazins.

Mai: Wiedereröffnung der Stadtteilbibliothek Sandow nach einem Umbau als kombinierte Einrichtung für Erwachsene und Kinder. Bereits 1991 bis 1992 wurden die Stadtteilbibliotheken in Sachsendorf und in der Leipziger Straße rekonstruiert bzw. neugestaltet.

26.05.: Gründung des Förderkreises "Bibliothek und Lesen" e.V. (ab 2001 Förderverein…). Der Bibliothek steht nun ein engagierter Partner für vielfältige Projekte zur Seite.

Oktober: Die Interessengemeinschaft BÜCHER FÜR COTTBUS (zur Seite IG verlinken) findet sich zusammen. Die Bibliothek, ihr Förderverein und verschiedene Buchhandlungen der Stadt wollen sich als gleichberechtigte Partner*innen gemeinsam in der Öffentlichkeit für das Buch stark machen.

In die Zusammenarbeit starten sie mit einem neuen Format, dem (1.) COTTBUSER LESEHERBST. Ein Anliegen von Anfang an: Neben Prominenten erhalten Kreative aus der Region gleichberechtigt ihre Bühne.

Schließung der Stadtteilbibliothek Süd im Breithaus und der Kinderbibliothek im Haus der Freizeit (ehemaliges Pionierhaus)

„Beschlussumsetzung und Schadensbegrenzung, so Kulturdezernent Bernhard Neisener, sei das einzige, was zu tun bleibt.“

Schmökern weiter mit Spaß?. – Lausitzer Rundschau, 17.09.1993

„Der Schaden in den „Köpfen“ kann nicht abgeschätzt werden. Fakt ist jedoch die weitere Verarmung der Cottbuser Kulturlandschaft. Kinder werden länger vor der Glotze hocken, ältere Bürger mit bescheidener Rente sich nun eher mit Romanheftchen vom Kiosk versorgen…“

André Micklitza: Südbibliothek schließt ihre Pforten. – Lausitzer Rundschau, 18.10.1993

1994   Die lange Wartezeit auf das Sanierungsende verkürzen die Mitarbeiter*innen mit einer Maler- und Räumaktion. Im 1. Obergeschoss kommt frische Farbe an die Wände. Nun gibt es endlich eine Kinderbibliothek – mit Theaterkulissen liebevoll als Burg gestaltet.

Die Umstellung auf die 1992 erworbene Bibliothekssoftware ist ein „7-Meilen-Schritt“ Richtung Zukunft. Der „Live-Betrieb“ beginnt.

Der BÜCHERFRÜHLING hält Einzug. Mit der regelmäßigen Ausgestaltung literarischer Jahreszeiten durch die Interessengemeinschaft beginnt eine Cottbuser Erfolgsgeschichte.

1995   Aufnahme der Medienbestände der ehemaligen Stadtbildstelle. Der Bereich Pädagogik/Bildstelle wird geschaffen.

06.09.: Feier zum 70. Bibliotheksgeburtstag im noch nicht rekonstruierten 2. Obergeschoss. Eine ursprünglich geplante große Ausstellung kommt nicht zustande. Die Ergebnisse der intensiven Recherchen bleiben als wertvolle Bausteine für die Bibliotheksgeschichtsschreibung.

„Sie [die Mitarbeiter*innen] geben mir die Gewissheit, dass auch zukünftig mit viel Einsatzbereitschaft und Kreativität die Arbeit im Interesse unserer Leser fortgesetzt wird.“ Petra Otto in ihrer Rede zum 70. Bibliotheksgeburtstag

1996   Neu im Angebot: CD-ROMs

1997   Die Bibliothek hält ihr Selbstverständnis als Informations- und Medienzentrum und Kommunikationsort in Leitlinien schriftlich fest.

1998   Februar: Übergabe von drei Internet-Arbeitsplätzen

 „In Sekundenschnelle hat man Verbindung zu Hamburg, Lissabon oder Paris.“ Lausitzer Rundschau, 12.02.1998

November: Wiedereröffnung der Artothek. Cottbus gehört nun zu den mehr als 130 Städten Deutschlands, in denen man originale Kunstwerke ausleihen kann.

1999   Dezember: Aus Frust legt ein Cottbuser in der Stadtteilbibliothek Sachsendorf Feuer und richtet damit großen Schaden an. Wiedereröffnung im Juni des Folgejahres.

2000   Gründung des Fördervereins „Bücherei Sandow“ e.V., um nach der Schließung der Stadtteilbibliothek Sandow im November 1999 die Versorgung mit Literatur und Veranstaltungen im Stadtteil weiter zu gewährleisten.

            04.10.: Der 75. Bibliotheksgeburtstag wird nicht gefeiert. Die Vorbereitungsarbeiten für die Eröffnung der ersten rekonstruierten Ausleih-Etage binden alle Kräfte.

„In der Bibliothek sind die Angestellten selbst bei Diskussionen um Mahngebühren noch freundlich. Sie bemühen sich trotz geringer Mittel, jedem Wunsch gerecht zu werden und immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben.“

O-Ton von Katrin Wagner. - Lausitzer Rundschau, 16.09.2000?

2001   05.09: Eröffnung Erdgeschoss: Mit einem großzügigen Tresen für die Medien-Ausleihe und -Rückgabe, dem Bereich Belletristik und einem Lesecafé mit Ausstellungsmöglichkeiten für Freizeitkünstler*innen der Region bildet die Etage das Herzstück des Hauses.

„Gemütlichkeit ist ja verpönt, aber einladend darf man schon sagen, oder?!“

Petra Otto in: Lausitzer Land & Leute, IX/2001

„Der Ansturm der Leser nach der Wiedereröffnung im letzten Jahr sei „größer als bei einer Kaufhauseröffnung gewesen, erinnert sich Bibliotheks-Direktorin Petra Otto.“ Lausitzer Rundschau, 11.10.2002    

Veranstaltungen können nun ansprechend präsentiert werden. Bis zu 170 Besucher*innen finden im Lesecafé Platz. Erste Gäste: Wladimir Kaminer, Veronika Fischer mit Gisela Steineckert, Kulturwerkstatt P12.

Mit der neuen Bibliothekssoftware „Libero“ verbessert sich der Service für die Bibliotheksnutzer*innen.

Rekonstruktion des 3. und 4. Obergeschosses sowie des Treppenhauses bis 2002. Eine moderne Büro-Etage und ein ausgebauter multifunktionaler Raum unterm Dach entstehen.

2002   Mai: www.bibliothek-cottbus.de – der virtuelle Bibliotheksbesuch ist möglich.

Neu im Angebot: Verbraucher-Infothek, eine Leihgabe der Verbraucherzentrale Brandenburg

Bis 2006 Beteiligung am Netzwerk der „Lernenden Lausitz“ mit verschiedenen Projekten. Los geht es mit der Einrichtung von thematischen „Lern-Inseln“ und einer engeren Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Cottbus.

Schließung der Stadtteilbibliothek Leipziger Straße

2003   16.06.: Mit dem sanierten 2. Obergeschoss wird den Cottbuser*innen eine Sachbuch-Etage mit zahlreichreichen Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen sowie Lern-Inseln übergeben.

Wir haben den Ehrgeiz, daß die Leute nicht ohne Antwort aus der Bibliothek herausgehen.“ Ilona Munack in der Lausitzer Rundschau, 17.06.2003

Nach einer finanziellen Zitterpartie beginnt die letzte Phase der Sanierungsarbeiten, die Rekonstruktion des 1. Obergeschosses.

Literarischer Nikolaus: Das neue Veranstaltungsformat wird vom Friedrich-Bödecker-Kreis gefördert. Die Zusammenarbeit vertieft sich. Über die Reihe „Autorenbegegnungen“ werden noch viele Kinderbuch-Autor*innen nach Cottbus kommen.

2004   Aufgrund der Sanierungsarbeiten finden in der Bibliothek im BÜCHERFRÜHLING keine Veranstaltungen statt.

26.10.: Die 11-jährige Bauzeit endet mit der Übergabe der letzten sanierten Etage (1. Obergeschoss). Die Cottbuser*innen freuen sich über die als Lese-Dschungel gestaltete Kinderbibliothek, den Musik- und Kunstbereich sowie einen Veranstaltungsraum.

Knapp 5 Millionen Euro wurden insgesamt „in das Haus gesteckt“.

Überglücklich feiern die Mitarbeiter*innen das Ereignis unter dem selbstbewussten Motto „Die ganze Welt in einem Haus“.           

Gleichzeitig ist das dichte städtische Bibliotheksnetz Geschichte. Mit der Schließung der Einrichtung in Sachsendorf im Jahr 2005 gibt es in Cottbus keine Stadtteilbibliotheken und Ausleihstellen mehr.

2005–2012: Von Lerninseln zum (Selbst)Lernzentrum

Die Bibliothek in Zahlen

2005
252.403 Medieneinheiten
666.497 Entleihungen
10.005 Nutzer*innen
179.774 Besucher*innen 
2012
199.944 Medieneinheiten
522.308 Entleihungen
7548 Nutzer*innen
161.117 Besucher*innen

Leiterinnen der Bibliothek

1990 – 2014: Petra Otto

Chronik

2005   America@ yourlibrary®: „Amerika in Ihrer Bibliothek“ – Die US-Botschaft möchte mit Bibliotheken aus ganz Deutschland zusammenarbeiten. Als bundesweit erste Partnerin begrüßt sie unsere Bibliothek.

04.10.: „Wie aus drei Klassenzimmern ein modernes Informations- und Medienzentrum wurde“: Der 80. Bibliotheksgeburtstag wird mit einem „vergnüglichen Exkurs“ in die Geschichte und mit Leser*innen gefeiert, „die über ihr Abenteuer Bücher und Bibliothek Erstaunliches zu berichten“ haben.

Ulrike Elsner: Was Lesen mit Leidenschaft für Indianer-Boote zu tun hat. – Lausitzer Rundschau, 06.10.2005

Einige Tage später feiern die Mitarbeiter*innen mit etwa 1000 Besucher*innen unter dem Motto „Sehen – Hören – Lesen: ein erlebnisreicher Tag in der Bibliothek“ weiter. Ein neues Veranstaltungsformat für die ganze Familie ist geboren.

Daraus entwickelt sich in den Folgejahren der „Tag, der aus dem Rahmen fällt“. Noch der letzte Winkel des Hauses darf erkundet werden. Die Themen wechseln.

In Erinnerung bleiben (Auswahl):

  • 2011: Heiße Spuren für Mimi & Co.
  • 2012: Herzenssachen
  • 2013: Auf in das Abenteuer Leben
  • 2018: Unterwegs mit dem kleinen Drachen Kokosnuss

2006   Neu: 6. Lerninsel zum Thema Bewerbung

Cottbus schenkt sich einen lebendigen Adventskalender. Mit einem besonderen 5-Klang öffnen sich 24 Türen an 24 Orten. Die Bibliothek macht mit.

2007   Aktion Buchpatenschaft – über 80 Bücher werden für die Bibliothek gekauft.

Lausitzer LesART: Die Veranstaltungsreihe bringt hochkarätige Angebote in die Region. Die Bibliothek gehört von nun an neben dem Brandenburgischen Literaturbüro und der Lausitzer Rundschau zu den Organisator*innen.

Erster Gast: Lars Brandt

Der Artothekenverband Deutschland tagt in der Cottbuser Bibliothek.

Beteiligung an der (1.) Nacht der kreativen Köpfe - Von Gedankenblitzen und Kreativität. Die Bibliothek erarbeitet sich den Ruf eines Ortes, der unbedingt dabei sein muss. Ihr individueller Zugang zum jeweiligen Jahres-Motto überzeugt. Das Haus ist beliebt für seinen nächtlichen „Wohlfühl-Charme“.

Unvergessliche Nächte (Auswahl):

  • 2008: Gerold Schellstede (1939-2020) stellt 30 professionell und mit Seele ausgeführte Gemäldekopien aus seinem Großräschener Fälschermuseum aus.
  • 2010: Märchenhaftes Markttreiben
  • 2014: Bewegung in der Stille
  • 2015: Zauberwort Mischkultur
  • 2016: Buch trifft Tuch
  • 2019: Lesen bewegt – Mit Blick auf die Statistik war es die bisher erfolgreichste Nacht. Etwa 1400 Menschen nahmen die in einen Harry-Potter-Kosmos eingebetteten Angebote wahr und wurden klüger über Nacht.

2008   Februar: Das (Selbst)Lernzentrum mit Angeboten von frühkindlicher Leseförderung bis zum unterhaltsamen Gedächtnis-Training für Senior*innen sowie 10 neuen Computerarbeitsplätzen wird eröffnet.

Motto: LEBEN lernen – lebenslang.

Das Projekt ist nachhaltig im besten Sinn. Es knüpft an das geförderte Projekt im Netzwerk der „Lernenden Lausitz“ (2002-2006) an. Wieder werden Fördermittel bewilligt („Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken.“). Als die Förderung endet, geht es trotzdem weiter. Bibliothek und Förderverein übernehmen.

Der „Deutsche Bibliotheksverband“ tagt in der Cottbuser Bibliothek. 50 Leiter*innen Öffentlicher Bibliotheken aus Städten mit 100.000 bis 400.000 Einwohnern sind zu Gast.

Neu im Angebot: Themenboxen für die Grundschule

Lausitzer Duette: In dem gemeinsam mit der „Lausitzer Rundschau“ entwickelten Format stellen sich in der Region ansässige Autor*innen auf besondere Weise vor. Die einzige Option - alle Eingeladenen bringen einen zweiten interessanten Menschen mit.

Erste Gäste: die Grand Dame der Cottbuser Literaturszene Dorothea Kleine (1928-2010) und ihre Freundin, die Filmkritikerin Renate Holland-Moritz (1935-2017). Viele unverwechselbare Duette folgen.

10 Jahre Artothek werden mit einem Abend zum Thema „Und das soll Kunst sein“ gefeiert.

2009   Mathilda und die Bücherzwerge: Die 2008 mit dem Schoßkinderprogramm begonnene Frühförderung wird zum ständigen Angebot. Es folgen die Beteiligung an der bundesweiten frühkindlichen Initiative „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“ (2013) und neue Formate wie „Lesestart-Geschichten für Dreijährige“ und „Mit Emil durch das Bücherjahr“. Die Wartelisten dafür sind häufig lang.

Fitness für den Kopf: Als Bibliotheksmitarbeiterin übernimmt Ilona Munack die Veranstaltung, passt sie über die Jahre den Teilnehmer*innen-Wünschen an. „Versuchs mal mit Computerei“ wird die Reihe später heißen. Als Rentnerin führt Ilona Munack diese fort.

Sie bringt „…nun Senioren die Anwendungsmöglichkeiten [eines Computers] bei, wiederholt viel und lässt allen ihr eigenes Tempo.“

Annett Igel-Allzeit: Der Computer ist auch nur ein Kleiderschrank. – Lausitzer Rundschau, 25.01.2014

Neu im Angebot: Bereich Elternbibliothek, Themenboxen für den Kindergarten

Kulturgut Bibel: Eine neue Veranstaltungsreihe mit der Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Susanne Lambrecht in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung startet. Los geht es mit dem Weihnachtsgeschehen. Die Reihe wird über 10 Jahre erfolgreich fortgeführt.

2010   Februar: Graffiti für das Treppenhaus der Bibliothek

Jugendliche halten in einem Workshop des Präventionsrates Cottbus wichtige Momente und Personen der Menschheits- und Kulturgeschichte auf den Wänden fest.

Im BÜCHERFRÜHLING nehmen Jugendliche an einer Kung-Fu-Projektlesung mit den Vivid Voices teil - inklusive Trainingseinheit!

Neu im Angebot: Kultur-Beutel, gefüllt mit kompakten Informationen zu Inszenierungen des Staatstheaters Cottbus

Der COTTBUSER LESEHERBST hat mit „Lesen und Leute“ einen besonderen Auftakt und Cottbus ab sofort eine eigene Literaturveranstaltung. (verlinken zur IG-Seite)

Den 85. Bibliotheksgeburtstag feiern Mitarbeiter*innen und Gäste unter dem Motto „Eine muntere Jubilarin lädt ein“ ganz klassisch mit Kaffee und Kuchen.

2011   „Die Tendenz, so die Chefin, gehe zudem in Richtung Bibliothek als Ort für die Familie. So habe es bei den Kindern und Jugendlichen einen Aufwärtstrend gegeben. Und die Kinder nehmen ihre Eltern mit, weiß Petra Otto. Es ist beeindruckend, wie sie uns wahrnehmen.“

Lausitzer Rundschau, 21.01.2011

Abends in die Bibliothek - mit Papa: Das neue Gemeinschaftsprojekt mit dem Eltern-Kind-Zentrum Cottbus-Schmellwitz und dem Deutschen Kinderschutzbund, Ortsverband Cottbus wird zum festen Bestandteil der beiden literarischen Jahreszeiten. Das ist gelebte Bibo-Lust!

SommerLeseClub – Schock deine Lehrer, lies ein Buch: erstmalige Beteiligung an der bundesweiten Leseförderungsaktion in den Sommerferien. Eine Erfolgsgeschichte beginnt. Zahlreiche Sponsor*innen und Unterstützer*innen ermöglichen alljährlich den Ankauf Hunderter neuer Bücher.

Ab dem Jahr 2019 präsentieren Bibliotheken im Land Brandenburg eine eigene Variante, den „Brandenburger Lesesommer“. (Verlinken auf Seite Kinderbibliothek)

„Das erste Mal ein Zertifikat fürs Lesen! Und Spaß macht das auch noch und ist ziemlich lustig. Nur meine Mutter meint, ich sollte zwischendurch das Buch mal weglegen …“ O-Ton aus dem Jahr 2014

„Beim Lesen kann ich mich vom ganzen Stress befreien und in andere Welten abtauchen.“ O-Ton aus dem Jahr 2018

Neu im Angebot: Themenboxen für Senioren-Einrichtungen

2012   Kinder und Jugendliche sind eine Hauptzielgruppe der Bibliotheksarbeit in Cottbus. "Wir setzen einen Schwerpunkt bei der Lese- und Sprachförderung", sagte Petra Otto. […] haben das Haus […] im vergangenen Jahr 1950 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren genutzt. Das waren 371 mehr als im Jahr zuvor. Bei den 14- bis 18-Jährigen stieg die Leserzahl um 100 auf 1112.

Ulrike Elsner: Leserschaft der Bibliothek wird immer jünger. – Lausitzer Rundschau, 22.03.2012

Cottbus – querbeet: zum ersten Mal gibt es diesen Schreibwettbewerb, organisiert vom Seniorenbüro der Stadt. Die Preisträger lesen im 20. COTTBUSER LESEHERBST in der Bibliothek ihre Texte. Die Idee entwickelt sich zu einer guten Tradition.

2013–2019: Zwei Einrichtungen unter einem Dach – das LERNZENTRUM

Die Bibliothek in Zahlen

2013
197.054 Medieneinheiten
530.190 Entleihungen
7528 Nutzer*innen
151.460 Besucher*innen
2019
191.095 Medieneinheiten
401.112 Entleihungen
8.319 Nutzer*innen
178.019 Besucher*innen

Leiterinnen der Bibliothek

1990 – 2014: Petra Otto

2014 – 2019: Anette Kornek

Chronik

2013   22.03.: Mit Bibliothek und Volkshochschule sind nun zwei Einrichtungen unter einem Dach vereint. Sie bilden das LERNZENTRUM Cottbus.

Das Haus ist baulich für eine flexible Nutzung umgestaltet und technisch auf einen aktuellen Stand gebracht worden, beispielsweise mit

  • einem neuen Servicebereich und einem Multimediakabinett

für Kurse in Klassenstärke im 2. Obergeschoss

  • neuer Computer-, Präsentations- und Audiotechnik

Für das Projekt standen etwa 416.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung. Die langjährige Förderung über das Programm „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ endet erfolgreich.

„Jeder, der sich über die Bildungsangebote der Volkshochschule informiert, kann sich gleichzeitig mit der passenden Literatur eindecken. Und mancher Bibliotheksnutzer wird sich künftig ganz nebenbei mit dem Volkshochschulangebot vertraut machen.“

Ulrike Elsner: Ein Dach für Bibliothek und Volkshochschule. - Lausitzer Rundschau, 09.01.2013

Neu im Angebot: Onleihe

„Das neue E-Book-Angebot der Stadt- und Regionalbibliothek sollte sich vor allem an junge Leser richten. Nun stellt Direktorin Petra Otto fest, dass es in Wahrheit besonders viele ältere Leute angezogen hat.“

Lausitzer Rundschau, 04.11.2013            

2014   Das LERNZENTRUM Cottbus präsentiert sein neues Corporate Design und eine neue Website.

Neu im Angebot: DAISY-Hörbücher für blinde und sehbehinderte Menschen

2015 Die Bibliothek bleibt montags geschlossen: eine Entscheidung im Zusammenhang mit dem städtischen Sparkurs und einem daraus resultierenden Personalabbau in der Bibliothek.

26.04: Höhepunkt im 23. COTTBUSER BÜCHERFRÜHLING: Lausitzer LesART mit der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller

10. Tag, der aus dem Rahmen fällt: 90 Jahre Stadtbibliothek und 95 Jahre Volkshochschule werden mit einem zeitgemäßen Wandel-Thema gefeiert. Cottbuser Kreative steuern Upcycling-Gegenstände und -Kunst bei.

„So hat der Cottbuser Objektkünstler Andreas Schluttig aus ausrangierten Videohüllen schicke Citybags mit Trägervarianten von Fahrradreifen bis Kletterschlinge gemacht.“

Ulrike Elsner: Lernzentrum Cottbus spürt dem Wandel nach. – Lausitzer Rundschau, 07.05.2015

Der LEA-Leseclub des Cottbuser „Freizeitclubs - ganz unbehindert“ trifft sich alle 14 Tage im Lesecafé. Die Idee dahinter: Menschen mit und ohne Behinderung lesen in der Öffentlichkeit gemeinsam ein Buch und sprechen darüber.

Neu im Angebot: eBook-Reader

Die Interessengemeinschaft BÜCHER IN COTTBUS wird zukünftig nur noch eine literarische Reihe im Jahr gemeinsam präsentieren. Die Entscheidung fällt auf den COTTBUSER BÜCHERFRÜHLING.

„Als Grund wurden Personalprobleme in den Städtischen Sammlungen und in der Stadt- und Regionalbibliothek genannt. […]. Nach Rathausangaben hat die Bibliothek seit 1998 ein Drittel seiner Mitarbeiter verloren. Von den einst 35 sind nur noch 23 Stellen übriggeblieben.“

Ulrike Elsner: Cottbus feiert künftig nur noch ein Lesefest im Jahr. - Lausitzer Rundschau, 23.07.2015

Die Bibliothek bietet im Herbst weiterhin Veranstaltungen an, ab 2018 unter dem Titel KLEINER LITERARISCHER HERBST.

2016   Eine weitere Kürzung der Öffnungszeiten kann abgewehrt werden.

„Ausschusschef Dieter Schulz (AUB) erinnerte an die Entscheidung im vergangenen Jahr, den Montag zu opfern. „Wir haben damals schweren Herzens die Kröte geschluckt. Jetzt ist das Ende der Fahnenstange erreicht.“

Cottbuser Bibliothek soll später öffnen. – Lausitzer Rundschau, 09.01.2016

Neu im Angebot: Kinder- und Jugendbücher in arabischer Übersetzung

Der COTTBUSER BÜCHERFRÜHLING wird mit einer locker präsentierten Eröffnungsveranstaltung voller Kultur aufgewertet. Veranstaltungsort ist die Bibliothek.

2017   Neu im Angebot: Spielfilme auf Blu-ray und

Bücher in Einfacher und Leichter Sprache, finanziert durch eine Spende der fünf Cottbuser Service-Clubs. Neben der baulichen Barrierefreiheit setzen die Mitarbeiter*innen die kulturelle Barrierefreiheit Schritt für Schritt um.

2018   Neu im Angebot: Tonie-Figuren und Tonie-Boxen

Die Tigerente von Janosch wird 40: Auf ihrer Jubiläumstour „Oh wie schön ist Panama“ macht Sophia Lierenfeld Station in Cottbus.

21.11.: Den 20. Artotheksgeburtstag gestalten die Cottbuser*innen mit. Sie haben Lieblingsbilder in die Jubiläums-Ausstellung „Schatz oder Schätzchen“ gegeben und plaudern einen Abend lang darüber.

2020–2021: Bibliothek trotz(t) Corona

Die Bibliothek in Zahlen

2020
181.716 Medieneinheiten
396.162 Entleihungen
7.763 Nutzer*innen
157.440 Besucher*innen

Leiterin der Bibliothek

Ab 2020 (kommissarische Leitung): Kerstin Mattner

Chronik

2020   Die Corona-Pandemie verändert vieles im Bibliotheks-Alltag. Der Anspruch: unter allen Umständen soll es Angebote für die Bibliotheksnutzer*innen geben.

Absage des 28. COTTBUSER BÜCHERFRÜHLINGS

17.03. – 23.04.: geschlossen für den Publikumsverkehr

Die Bibliothek bleibt erreichbar - ein Telefondienst wird eingerichtet. Leihfristen werden automatisch weiterverlängert.

Nutzung der Schließzeiten:

für die Aussonderung von Medien, die über eine lange Zeit nicht mehr ausgeliehen wurden, für Räumarbeiten und die Umsetzung interessanter Projekte, viele davon in Zusammenarbeit mit dem Förderverein.

In den Öffnungsphasen gilt: zügiger Medientausch, Kurz-Aufenthalte, keine oder eingeschränkte Computernutzung.

Die letzten Öffnungs-Tage vor den Schließzeiten, die Tage danach oder der Umgang mit der „Medien-Quarantäne“ sind für die Mitarbeiter*innen eine große Herausforderung.

„700 Besucher täglich kamen am Anfang“, erzählt Kerstin Mattner. Das sind 30 Prozent mehr als üblich. […] Zwar sei während der […] Schließzeit auch der Anteil an der digitalen Ausleihe gestiegen. Allerdings längst nicht in dem Umfang wie erwartet. „Vor Ort sind wir mehr gefragt“, sagt sie.

Silke Halpick: Mit Maske zur Buchausleihe. – Lausitzer Rundschau, 12.05.2020

April: „100 x eingepackt“ – 100 Medien werden einzeln für eine Überraschungs-Ausleihe in wiederverwertetes Papier verhüllt.

Mai: Neu im Angebot: mobi-Hörsticks

Sommerferien: Beteiligung am „Brandenburger Lesesommer“ – ohne Auftakt- und Abschlussparty.

September: neues Angebot: Fach- und Seminararbeitssprechstunde für maximal zwei Schüler*innen

Der KLEINE LITERARISCHE HERBST fällt aus.

10-Cent-Spender: Die Mitarbeiter*innen finden über einen längeren Zeitraum überall im Haus verteilt 10-Cent-Stücke – zwischen Büchern, auf dem Feuerlöscher, im Kopfhörer. Bis Anfang 2021 werden 316 Stücke gefunden. Diese kleine Sache bereitet große Freude!

„Svetlana Schneider gehört zum Reinigungsteam, das das Haus früh zwischen 5 und 7.30 Uhr putzt. „Ich freue mich, wenn es wieder glitzert“, sagt sie und schiebt nach: „Da will jemand etwas Gutes tun.“

Peggy Kompalla: Cottbuser Bibliothek hat einen geheimnisvollen Spender. – Lausitzer Rundschau, 09.10.2020

COTTBUSER BÜCHERZEIT 2021 - … DENN LESEN IST MIT ABSTAND DAS BESTE: Die Interessengemeinschaft entwickelt und organisiert eine neue Reihe, um die abgesagten Veranstaltungen im kommenden Jahr nachholen zu können. Erneute Absage Anfang 2021.

15.12. – 10.03.2021: geschlossen für den Publikumsverkehr

2021   Kontaktlose Angebote mit Terminvergabe werden entwickelt. Großer Zuspruch!

Die Bibliothekarinnen lernen ihren Bibliotheksbestand bei der Bearbeitung der individuellen Wünsche noch einmal ganz anders kennen.

Februar: Der Stadtentscheid des Bundesweiten Vorlesewettbewerbs findet erstmals online statt.

11.03.: Öffnung für wenige Tage

Während der Schließzeit wurden - mit Unterstützung unseres Fördervereins „Bibliothek und Lesen“ e.V. - interessante Projekte angeschoben. Nun sollen sie endlich in die Öffentlichkeit.

#jugend.ecke für alle ab 13 Jahren

mit kleinem Gaming-Bereich, der coronabedingt noch nicht genutzt werden kann. Entstanden mit Unterstützung unseres Fördervereins.

Neue Sitzgelegenheiten in der Kinderbibliothek in frühlingsfrischem Grün können ebenfalls noch nicht erobert werden.

23.03. – 14.05.: geschlossen für den Publikumsverkehr

08.06.: Neu im Angebot: Bibliothek der Dinge, ein weiteres Projekt unseres Fördervereins. Seifenblasenmaschine & Co. stehen nun in der Ausleihe zur Verfügung. „Leihen ist das neue Haben“.

Juni: Das LERNZENTRUM mit seine beiden Einrichtungen Bibliothek und Volkshochschule gehört ab sofort zum Fachbereich „Bildung und Integration“, der für beide namensgebenden Themenfelder zuständig ist und sich an alle Menschen in Cottbus und Umgebung richtet.

Bisher erfolgreichste Teilnahme am Leseförderungsprojekt „Brandenburger Lesesommer“ während der Sommerferien.

Herbst: Die ersten Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene können stattfinden. Sie werden dankbar angenommen – trotz strenger Hygiene-Auflagen.

Quellen

Wertvolle Anregungen, Fakten, Zusammenhänge konnten folgenden Quellen entnommen werden:

  • umfangreiche Bibliotheksgeschichten unserer ehemaligen Mitarbeiterinnen Jutta Hahn (Direktorin von 1973–1988) und Ines Wolf
  • veröffentlichte Artikel zur Bibliotheksgeschichte und unveröffentlichte Texte von Uta Jacob
  • Verwaltungs- und Pressearchiv der Bibliothek

Weitere Quellen werden in den einzelnen Zeitabschnitten genannt.

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